Die Nacht so groß wie wir
Unterrichtseinheit zum Roman von Sarah Jäger
Übersicht der Kapitel und Perspektiven (laufend ergänzt)
Materialsammlung zum Einstieg
Einstieg
»Diese Nacht muss etwas Besonderes werden.« (Pavlow, S. 20)
Mit welchen Menschen würden Sie so eine Nacht verbringen wollen?
Was wäre für Sie »etwas Besonderes«?
Infos deutsches Gymnasium
- Abiturquote höher als in der Schweiz (50% vs. 20%)
- Noten entscheiden über Vergabe von Studienplätzen
- Gymnasium nach der 4. Klasse, bis zur 12. oder 13.
- Abiball großes Fest, bei dem die Eltern auch dabei sind
Wie entsteht Spannung im Roman?
Einsichten der Klasse: craft.do/s/MgTmpxBWBEX57W
Erzähltheorie als Hintergrund für Lektüre
Theorie und Anwendung: craft.do/s/CPefuEN07Ifxw1
Padlet-Auftrag
In Gruppen beobachten Sie eine Figur genauer und sammeln in einem Padlet:
- wichtige Zitate zur Figur (immer mit Seitenangabe)
- Informationen und Beschreibungen zur Figur
- Beziehungen zu anderen Figuren
- die wesentlichen Erlebnisse und Ereignisse aus der Handlung
Im Laufe der Einheit werden Sie weitere Aufträge bekommen, die Sie dann als Gruppe bearbeiten.
Padlet Maja (LK, KS, WZ, TJ, EP)
Padlet Suse (LH, MG, AB, SP, EC)
Padlet Pavlow (KV, EE, VF, JS, LKü)
Padlet Bo (ES, RS, BO, ABer, AT)
Padlet Tolga (EH, NW, TS, NK, GB)
Initiationsrituale
vgl. S. 23ff., bezieht sich auf diesen Wikipedia-Artikel
Lesen Sie die folgenden beiden Texte und machen Sie dazu Notizen. Sie sollten:
a) verstehen, was ein Initiationsritual ist
b) was die Bedeutung von Initiationsriten ist.
Lösungen der Klasse: https://www.craft.do/s/izbZYi62YPPno4
Text 1:
Becker: Das passiert mit Jugendlichen beim »Walk Away«, 2017
Text 2:
Friebertshäuser: Initationsriten, 1995
Wozu dienen solche Initiationsrituale? Statusübergänge produzieren soziale Konflikte, Initiationsrituale dienen der Konflikt- und Angstreduktion und stehen somit im Dienst der Krisenbewältigung. Rituale arbeiten mit dem Prinzip des Sichtbarmachens: Mittels äußerer Zeichen und Formgebung wird die psychische und soziale Verfassung der Novizen für sich und andere nach außen sichtbar gemacht. Das Ablegen des bisherigen Status geschieht durch räumliche und symbolische Separierung. In dieser Schwellen oder Zwischenphase zwischen der alten und der neuen Lebensform sind die sonst vorgezeichneten Strukturen, sowie alle Unterschiede zwischen den Initianden aufgehoben. […] Die feierliche kollektive Zeremonie am Ende besiegelt den endgültigen Vollzug der Statuspassage für die einzelnen und die Gemeinschaft.
Kritisch sei angemerkt, dass die Mehrzahl der kulturanthropologischen Berichte über Initiationsriten auf Beschreibungen von Jungen-Initiationen basieren. Da die ersten Ethnologen männlichen Geschlechts waren, blieb ihnen zumeist der Zugang zu den Bereichen der Frauen, insbesondere zu deren Initiationsriten, verschlossen.
So entstand der Eindruck, der auch heute noch vorherrscht, die männliche Initiation sei die wichtigere. Die Initiation der Mädchen verlaufe weniger dramatisch und sei für die geschlechtliche Identitätsbildung nicht so bedeutsam, da das Mädchen durch die Menstruation quasi naturwüchsig zur Frau werde. Erst die Arbeit von Ethnologinnen eröffnete detaillierte Einblicke in die Initiation der Mädchen.
In archaischen Kulturen separiert man erstmenstruierende Mädchen zumeist in einer Seklusionshütte. Während der Initiationszeremonien wird das Mädchen dort, allein oder gemeinsam mit anderen Mädchen, von der Frauengemeinschaft auf die Rolle einer erwachsenen Frau vorbereitet und in das Wissen und die Geheimnisse eingeführt. Die Mädchen-Initiation endet meist mit einem ausgelassenen Frauenfest.
Ist das, was die Gruppe macht, ein sinnvoller Initiationsritus?
Die Adjektive
[Man könnte Suse] aus dem tiefsten Schlaf reißen und eine Antwort auf die Frage fordern: «Mit wem ist die fusselige Ana beim Flaschendrehen in der achten Klasse im Schrank verschwunden?» Suse würde keine Sekunde überlegen, mit geschlossenen Augen hätte sie bereits «mit dem schillernden Boris» gesagt.
Ihr enzyklopädisches Wissen über unsere gesamte Jahrgangsstufe hat mich schon in der sechsten Klasse überfordert. Ich verstand nie genau, über wen Suse sprach, bis sie irgendwann anfing, jedem Vornamen ein Adjektiv voranzustellen. So lernte selbst ich, all die Laras zu unterscheiden: die blonde, die tuffige, die stumme. Ich übernahm die Bezeichnungen und vergaß irgendwann, welcher Anlass Henning dazu verdammt hatte, von nun an der gestreifte Henning zu sein. Nur Pavlow, Tolga, Bo und ich bekamen keine Adjektive zugewiesen. Wir genügten Suse auch so. (S. 14)
Gehen Sie die Klasse durch und notieren Sie für jedes Mitglied ein Adjektiv (bitte nichts Fieses, danke). Wem würden Sie *kein* Adjektiv zuordnen – und warum nicht?
Grammatikrepetition, vgl. Classtime-Test:
a) Was ist ein Adjektiv?
b) Wie kann man Adjektive grammatikalisch verändern?
c) Weshalb kann man bestimmte Adjektive nicht steigern?
d) Wann schreibt man Adjektive groß?
Story Arcs und Character Arcs
Die Gruppe
»Wir werden nie so sein, wie du uns gern hättest.« (S. 89)
Was zeichnet die fünf Freund*innen aus?
Erster Teil bis S. 114
Quiz zu den fünf Figuren (Classtime)
S. 114-117
- Verschiedene Muster der Erzählung brechen hier. Was fällt Ihnen auf?
- Das Thema »Paradies« kommt auffällig häufig vor. Wie interpretieren Sie es?
- Wie verhält sich Ihre Figur im Gespräch auf S. 117?
- Ist die Erzählform auf S. 117 objektiver als andere?
Bewertung
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