Braslavsky: Die Nacht war bleich…

Hintergrundtext von 54Books

17. Mai

Lektüre des Anfangs, Ergebnisse:

20. Mai, Kapitel Lennard fertig

Wir haben besprochen:

  1. Roberta ist ein Spezialroboter bei der Polizei, der als Frau daherkommt, um andere Menschen nicht einzuschüchtern
  2. McGuffin (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/MacGuffin)
  3. Erstes Kapitel zeigt, dass
    a) es Menschen in Berlin nicht gut geht, viele bringen sich um
    b) Roboter viele Aufgaben übernehmen (Drohnen verteilen Post, Liebesbriefe werden von Robotern geschrieben, sogenannte »Hubots« sind Liebesroboter, die auch Care-Arbeiten verrichten)
    c) Lennard eine schwierige Beziehung zu seiner Mutter hat & wirtschaftliche Probleme und Drogenkonsum sein Leben erschweren
    d) offen ist, was Lennard mit »Überraschung« für seine Mutter meinte und wer seine Abschiedsbotschaft geschrieben hat

27. Mai, Kapitel Roberta fertig

Kahoot! zur Verständnissicherung

Fragen zum Text:

  1. »Was sie alt? War sie hässlich? War sie tot?« (S. 61)
    Weshalb stellen sich Roberta diese Fragen?
    Wie kann sie sie klären? (Vgl. dazu S. 62 unten.)
    Antwortmöglichkeit: Roberta gleich ihre Selbtwahrnehmung (die ihr zu fehlen scheint) mit Fremdwahrnehmung ab, als sie merkt, wie andere sie sehen, kann sie beurteilen, wie sie selber ist.
  2. »Niggermaschine« – wie beurteilen Sie diese Beleidigung?
    Antwortmöglichkeit: Entweder sind die Roboter im Erscheinungsbild dunkelhäutig und werden deshalb rassistisch herabgesetzt, oder der Hass gegen Roboter hat in der hier gezeigten Gesellschaft Rassismus verdrängt bzw. Mechanismen von rassistischen Herabsetzungen übernommen.
  3. S. 68unten begegnet Roberta einer Frau, »die ihr Zwilling hätte sein können«. Was bedeutet das für sie?
    Es stellt sich die Frage, ob sie eine Art Imitation einer anderen Person oder eines anderen Roboters ist, was stark mit der Frage ihrer Identität zusammenhängt, vielleicht gibt es eine ‘echte’ Roberta. (Doppelgängermotiv)
  4. Roberta sieht eine perfekt angezogene und geschminkte Frau und denkt: »Die Frau war Mensch oder Maschine, das war unerheblich, denn sie war so oder so unerreichbar.« (S. 58)
    Später denkt sie über sich: »Sie könnte alles sein, Mann, Frau oder Tier, sie war tatsächlich genderlos, hatte diese flüssige Identität. Fürchteten sich die Kollegen im Revier nicht deshalb vor ihr, weil sie kein Mensch war?« (S. 67unten)
    »Wovor haben sie denn mehr Schiss, vor einer intelligenten Frau oder vor einer intelligenten Maschine?« (S. 73oben)

31. Mai

Buchtrailer, Auftrag:
Schauen Sie den Trailer an. https://www.youtube.com/watch?v=NtLpP_4_pU0
Beschreiben Sie einen Aspekt, der Ihnen beim Trailer aufgefallen ist. 
Vergleichen Sie diesen Aspekt mit der Darstellung im Roman. 

Fragen zur Lektüre bis S. 113

Uncanny Valley

Uncanny Valley – Wikipedia
Quelle: Wikipedia

3. Juni

Love, Death and Robots: Zima Blue

Aufgabe: Vergleichen Sie Zima mit Roberta. Wo sehen Sie Ähnlichkeiten, wo Unterschiede?

(Hintergrund: Unterscheidung von starker und schwacher KI.)

Fragen zum gelesenen Abschnitt – was bedeuten:

  1. Die Beziehung zu Goran?
    wichtig Zitat S. 122, »Ich analysiee, vergleiche und erkenne, was mir fehlt.« 
  2. Die Ausführungen zur Seele?
    Kurzer Hintergrund zu Faust, Roberta fragt sich, ob sie eine Seele hat, wie es wäre, eine Seele zu haben.
    Lennards Seele spielt deshalb eine Rolle, weil sie damit zu tun hat, dass sein Körper beerdigt werden soll.
  3. Die Frage nach dem Verkauf von Körperteilen?
  4. Der Vorfall im Pink Elephant?
    Roberta verhält sich wie ein Mensch bzw. wie eine Frau, nicht wie ein Roboter.

Exkurs: Robotergesetze von Asimov

8. Juni, bis S. 185

Warum spricht Roberta mit der Stimme von Lennard?
Teilweise verliert sie wohl die Kontrolle, sie tut es ohne genau zu wissen, welches Programm das von ihr verlangt.
Die Stimme von Lennard hilft Roberta, Menschen zu überzeugen, um das zu tun, was sie von ihr braucht.

Zusammenfassung bis S. 185:

21. Juni, bis S. 201

Klärung von »Bens Double«, vgl. S. 43ff. und S. 209: Der Sohn von Karl hat einen Hubot, der ein Doppelgänger von ihm ist. Schluss: Auch Roberta könnte so entstanden sein – als Doppelgänger-Roboter.

Close-Reading S. 205ff., Problem der Einsamkeit und Vergleich von Robotern und Menschen.

4. Juli, letzte Kapitel

Frage, wie sich Roberta in Lennard verwandeln kann, weshalb ein Roboter das überhaupt tut?

Antwort: Der Roman geht von existenzialphilosophischen Annahmen aus – wenn ein Roboter über Erinnerungen verfügt und ein Tod in Aussicht steht (Abschaltung, wenn Fall nicht aufgeklärt wird), dann entwickelt er sich unter ähnlichen Bedingungen wie ein Mensch… 

7. Juli, Abschluss

Kritik und Lob:

Was leisten Science-Fiction-Erzählungen?

  1. Schaffen Räume für Leser*innen, über Entwicklungen nachzudenken, während sie sich von Geschichten unterhalten lassen.
  2. Zeigen Gegenwart und Herausforderungen aus einer Zukunftsperspektive, ermöglichen so eine Distanz, aus der Einsichten denkbar sind.

Braslavsky verweist darauf, dass die zunehmende Automatisierung Fragen danach aufwirft, was menschlich ist, wie Menschen ein gutes Leben führen können, wenn sie Arbeiten an Maschinen abgeben können bzw. ihre Arbeit von Maschinen übernommen wird.